Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 09.06.2011

Vorbilder im Miteinander

Friedenspreis: Bertha-von-Suttner-Schule Mörfelden-Walldorf zeichnet sozial engagierte Jugendliche aus – Spenden für Erdbebenopfer, Erinnerungsarbeit und Hilfe für Mitschüler

Einfallsreiche und sozial engagierte Jugendliche haben im Mörfelder Bürgerhaus den Friedenspreis der Bertha-von-Suttner-Schule erhalten. „Wir geben dem Miteinander ein Gesicht, auch wenn das Engagement nur im Kleinen passiert“, sagte Moderator Victor Bender bei der Übergabe der Preise.

Ausgezeichnet mit dem Friedenspreis: Die Schüler der Klasse 6e setzten sich für drei
Neulinge ein, die kein Wort Deutsch konnten. Sie wurden von ihnen vorbildlich in die
Gemeinschaft integriert.
Foto: Timo Jaworr


Die Idee für den Friedenspreis stammt von einigen Schülern, die im Jahr 2005 den Ruf der damals für Gewalt und andere Delikte berüchtigten Schule verbessern wollten. „In Anlehnung an die Einstellung der Namensträgerin der Schule werden nun zum fünften Mal Jugendliche ausgezeichnet, die etwas ändern wollten“, so Annika Schwappacher, die zweite Moderatorin des Abends.

Die Pazifistin und Schriftstellerin Bertha von Suttner (1843 bis 1914) hatte 1905 den Friedensnobelpreis erhalten. Auf die Bühne des Bürgerhauses wurden zunächst die Schüler des Leistungskurses Kunst der Jahrgangsstufe zwölf gerufen. Sie hatten sich für eine Klassenkameradin engagiert und ihr durch verschiedene Verkaufsaktionen die Teilnahme an der Abschlussfahrt ermöglicht. Larissa Schulmeyer und Hatice-Nur Apakan aus der 5g wurden für ihre Initiative, Vorträge über Brandschutzerziehung zu ermöglichen, ausgezeichnet.

Den Friedenspreis bekamen auch die Jugendlichen aus mehreren Ethik- und Religionskursen von Lehrer Horst Wack überreicht. Sie hatten in den Pausen Pfandflaschen auf dem Schulhof eingesammelt. Auf diese Weise kamen rund 2000 Euro zusammen, mit denen Erdbebenopfer in Haiti unterstützt wurden. In der Klasse 6e setzte sich die Gemeinschaft für drei Mitschüler ein, die zunächst kein Wort Deutsch sprachen. Statt diese zu Außenseitern zu degradieren, integrierten die Sechstklässler die Neuankömmlinge vorbildlich, so die Laudatio.

Als Vermittlerin zwischen Schülern und Lehrern agierte Marike Eisenkrämer aus der 9h. Moritz Menzel aus der 10a kümmerte sich um einen unsicheren Mitschüler und stellte die Verbindung zur Schulsozialarbeit her. Zu den Preisträgern zählt auch die Klasse 10c, die in bewährter Tradition der Suttner-Schule die Erinnerungsarbeit an die Nazizeit fortführte. Die Zehntklässler reinigten im vergangenen Sommer sämtliche Stolpersteine in Mörfelden-Walldorf.

Bericht: Timo Jaworr

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 09.06.2011
echo-online.de